Fernab der Zivilisation verläuft entlang der Westküste der USA ein 4277 km langer Wanderweg genannt "Pacific Crest Trail". Zu Fuß benötigt man mehr oder weniger fünf Monate, um von der mexikanischen Grenze nordwärts, Kalifornien, Oregon und Washington zu durchqueren, um schlussendlich Kanada zu erreichen. Jedes Jahr starten ein paar Verrückte, um sich diesem Abenteuer zu stellen. In 2010 bin ich einer davon! ;)



Sonntag, 25. April 2010

Wechselhaft

8.Tag (Meile 152)

Gestern lief ich, bei 25Grad im Schatten, schwitzend durch Blumenwiesen. Heute quäle ich mich durch einen Schneesturm. Scheint, als wollte mich die Natur daran erinnern, nicht leichfertig zu werden und stehts auf alles vorbereitet zu sein! Die Eisaxt aus der Bounce-Box genommen zu haben, scheint mir heute um so mehr als sinnvoll. Zumal der Trail für die nächsten 50 Meilen auf einer Höhe von bis zu 3000m verläuft.

Weil ich in dem Scheißwetter nicht die geringste Lust verspürte mich irgendwo, nahezu ungeschützt, ins Nasse zu setzen, habe ich mit 23,5mi einen neuen persöhnlichen Rekord aufgestellt. Noch vor 8 Tagen hätte ich es für unmöglich gehalten 38km an einem einzigen Tag zu wandern. Heute erschien es mir leicht. Kann mich nicht erinnern jemals in so guter körperlicher Verfassung gewesen zu sein. Fühlt sich gut an und macht Lust auf Mehr! Da spielt es auch keine Rolle, dass mein Etappenziel, das Paradise-Cafe am Highway 74, wegen "Managementwechsels" geschlossen ist und ich draußen im Schnee auf eine Mitfahrgelegenheit warten muß.

Jetzt gehts jedenfalls erst einmal zurück nach Lake Morena, wo das alljährliche Eröffnungsevent für den PCT stattfindet. Erwartet werden ca. 200 Section- und Thruhiker und nebenbei kann man diversen Vorträgen lauschen oder die Zeltläden der Ultraleicht- Gurus durchstöbern. kann es kaum erwarten. Wenn möglich werde ich ein paar leichte, größenverstellbare Trekkingstöcke erwerben. Meine haben sich in Kombination mit dem Tarp als unpraktisch erwiesen. Kann es bei schlechtem Wetter nämlich nicht so flach aufbauen wie ich gerne würde, was dazu führt, dass der Wind die Regentropfen bis auf meinen Schlafsack bläst.

Michael

1 Kommentar:

  1. Hi there,
    ich lese mit Spannung mit, danke fürs Schreiben, alles Gute noch einstweilen.

    Gruß hikingharry

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